Team- und lernfeindliche Arbeitsstrukturen
In der Bildungspolitik wird sowohl in der Öffentlichkeit wie in den politischen Parteien kaum darüber diskutiert, dass die schulische Organisation der Arbeit von Lehrern im Kern eine der wesentlichen Bedingungen dafür darstellt, dass Schule keine lernende Organisation ist und Lehrer selbst nicht dem ständigen Selbstlernen und der Weiterentwicklung verpflichtet sind. Wie soll dann Lernen als lebenslanges individuelles Ziel in einer modernen Informations- bzw. Dienstleistungsgesellschaft lebendig als Haltung an die Auszubildenden weitergegeben werden?
Im folgenden erläutere ich kurz die Kernursachen dieses Mißstandes und daarus leiten sich implizit erste Forderungen für eine fortschrittliche Bildungspolitik für den schulischen Bereich ab.
1. Die Arbeitsstrukturen von Lehrern sind individualistisch und im Kern nicht teamorientiert.
Die Standardsituation eines Lehrers ist, dass er nach Stundenplan für 45 Minuten, manchmal 80-90 Minuten, in eine Klasse-/Raum-/Fachschachtel gesteckt wird. (S. dazu Post: Irrsinn Stundentakt). In dieserFunktion soll er als zeitlich beschränkter Dompteur und Lernstoffvermittler seinen Job im Lehrfliessband (Lernen findet realtiv wenig statt) am Besten unaufffällig erledigen und juristisch belastbare Noten als Output für Schüler, Verwaltung und gegebenenfalls Eltern erbringen. Als Individualfachmann ausgebildet, soll der individuelle Lehrer diesen Job auch individuell erledigen.
2. Fehlende Leistungsanreize bzw. -belohnungen führen zu Trägheit und Entwicklungsverweigerung.
3. Überfachliche Arbeit wird durch verengte Fachorientierung bzw. Fachlehrertum erschwert.
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